Kann man mit Mobilesheets Noten fotografieren? Wie springt man schnell zu Segno und Coda? Warum kann ich den Anmerkungseditor nicht mehr öffnen? Von Bandkollegen und Lesern dieses Blogs erhalte ich regelmäßig Fragen zur Nutzung von Mobilesheets. In diesem Beitrag gebe ich Antworten und versuche Hilfestellung zu leisten.
Euch ist auch etwas unklar? Dann schreibt mir oder kommentiert unten. Der Beitrag wird sukzessive erweitert.
Beantwortete Fragen
- Ist Mobilesheets auf Deutsch verfügbar? Gibt es das Handbuch in deutscher Sprache?
- Kann man die Oberfläche des PC-Tools Mobilesheets Companion auf Deutsch umstellen?
- Einmal zahlen, beliebig oft verwenden: Kann man Mobilesheets auf mehreren Geräten installieren und nutzen?
- Welche Dateitypen unterstützt Mobilesheets?
>> Hilfe, etwas funktioniert nicht wie zuvor
- Der Anmerkungseditor lässt sich nicht mehr öffnen, auch das Song-Überlagerungsmenü ist nicht mehr aufrufbar.
- Im Bibliotheksbildschirm ist die Such- bzw. Filterfunktion verschwunden.
- Ein Stück, das mit einem Artikel beginnt, wird in der Bibliothek unter dem entsprechenden Anfangsbuchstaben einsortiert. Lässt sich das ändern? Der Artikel soll ignoriert werden.
- Kann man Stücke, die man üben will oder sich aus anderen Gründen vormerken möchte, in der Bibliothek hervorheben?
- Kann man aus einer Sammlung eine Setliste erstellen – und umgekehrt? Kann man die in einer Sammlung zusammengestellten Stücke einer vorhandenen Setliste hinzufügen – und umgekehrt?
- Wie kann man einer Setliste zweimal das gleiche Stück hinzufügen?
>> Dateien übertragen und synchronisieren
- Wie überträgt man auf dem PC gespeicherte PDF-Dateien schnell und einfach an das Tablet bzw. Mobilesheets?
- Auf zwei Endgeräten ist Mobilesheets installiert. Wie synchronisiert man die Bibliotheken, so dass beide Geräte auf dem gleichen Stand sind?
- Kann man einen Song bzw. die dem Song zugrunde liegende Datei direkt aus Mobilesheets heraus an eine andere Person schicken?
- Eine PDF-Datei, die den gleichen Dateinamen trägt wie eine bereits in der Bibliothek vorhandene Datei, lässt sich nicht importieren. Gibt es eine andere Lösung, als die Datei umzubenennen?
>> Noten fotografieren, Seiten austauschen, PDFs aufteilen
- Kann man mit Mobilesheets Noten fotografieren und die so erstellte Datei unmittelbar der Bibliothek als neuen Song hinzufügen?
- Eine Seite eines Songs ist schlecht gescannt und unleserlich. Kann man innerhalb einer importierten PDF-Datei eine einzelne Seite austauschen?
- In einer importierten PDF-Datei sind mehrere Stücke enthalten. Wie kann man die einzelnen Songs heraustrennen, so dass sie jeweils mit einem eigenen Eintrag in der Bibliothek erscheinen?
>> Praxiseinsatz: Sprünge meistern, Notizen machen
- Wie springt man schnell zu Segno und Coda?
- Kann man einem Song Notizen und Kommentare hinzufügen?
>> Sonstiges: Snipping Tool und Gestensteuerung
- Wie funktioniert das Schnipsel-Werkzeug des Anmerkungseditors?
- Unterstützt Mobilesheets Gestensteuerung, so dass man z.B. per Zwinkern umblättern kann?
- Das Stempel-Werkzeug des Anmerkungseditors enthält in der Kategorie Jazz kein Symbol für eine Achtelpause.
- Wenn man eine PDF-Datei auf dem Tablet öffnet, startet statt des PDF-Betrachters der Importvorgang in Mobilesheets. Wie lässt sich einstellen, dass sich PDF-Dateien wieder im PDF-Reader öffnen?
Allgemeine Fragen
Die Mobilesheets App ist ins Deutsche (und zahlreiche weitere Sprachen) übersetzt und sollte standardmäßig in der Sprache des genutzten Betriebssystems angezeigt werden. Ist das nicht der Fall, öffnet man den Einstellungsbildschirm der App – dazu auf das Überlaufmenü (Dreipunkt-Symbol) der Aktionsleiste oben rechts im Bibliotheksbildschirm tippen und Einstellungen wählen. Auf der Registerkarte Anzeigeeinstellungen wählt man die gewünschte Sprache aus. Das Mobilesheets Handbuch ist neben einigen weiteren Sprachen ebenfalls auf Deutsch erhältlich.
Mobilesheets ist ins Deutsche übersetzt. In den Anzeigeeinstellungen lässt sich die Sprache bei Bedarf ändern. – © Screenshot Mobilesheets
Lange Zeit stand das PC-Tool Mobilesheets Companion nicht auf Deutsch zur Verfügung, sondern nur auf Englisch. Geändert hat sich das mit Erscheinen von Version 4 des Tools. Seitdem ist die Benutzeroberfläche ins Deutsche (und zahlreiche weitere Sprachen) übersetzt. Standardmäßig sollte die Oberfläche in der Sprache des Betriebssystems angezeigt werden – manuell ändern lassen sich die Spracheinstellungen über das Menü Sprache. Wer Hilfe bei der Nutzung von Mobilesheets Companion benötigt, findet Erläuterungen im Handbuch ab Seite 193. Ich selbst gehe hier (Übertragung von Dateien) und hier (Backup) näher auf das Tool ein.
Übrigens: Mittlerweile, seit Mitte bzw. Ende November 2024, ist Mobilesheets Companion auch für Linux und MacOS erhältlich.
Mobilesheets Companion ist inzwischen mit deutscher Benutzeroberfläche verfügbar. – © Screenshot Mobilesheets Companion
Ja, zumindest solange man auf allen Geräten das gleiche Betriebssystem nutzt und die App nicht über den Zubersoft Store erworben hat. Konkret: Wenn man Mobilesheets im Google Play Store gekauft hat, kann man die App auf weiteren Android-Geräten ebenfalls nutzen. Besitzt man zusätzlich ein Apple- oder Windows-Gerät, auf dem man Mobilesheets verwenden möchte, muss man im entsprechenden App Store eine eigene Lizenz kaufen. Ein Kauf über den Zubersoft Store ermöglicht die Nutzung jeweils nur auf einem einzigen Gerät.
Laut dem Mobilesheets Handbuch (Seite 34) werden die folgenden vier Dateitypen unterstützt:•
Bilder – das beinhaltet .jpg, .gif, .png, .bmp und .webp•
PDF – .pdf-Dateien•
Text – .txt-Dateien•
Chord Pro – .cho, .crd, .chordpro, .chopro und .pro
Adobe Freehand Dateien (.fh) werden ebenfalls unterstützt, sie werden allerdings während des Importvorgangs in PNG-Dateien konvertiert.
Hilfe, etwas funktioniert nicht wie zuvor
Wahrscheinlich ist der Auftrittsmodus aktiviert. In diesem Modus sind die meisten Funktionen von Mobilesheets deaktiviert. Ein- und ausschalten lässt sich der Aufführungsmodus (1) im Bibliotheksbildschirm, indem man unten rechts in der schwebenden Symbolleiste, auch Schnellstartleiste genannt, auf das Schloss-Symbol tippt, oder (2) in der Song-Anzeige, indem man durch Tippen unten rechts das Schnellaktionsfeld einblendet und dann auf das Schloss-Symbol tippt. Wenn der Performance-Modus aktiviert ist, ist das Schloss orange eingefärbt.
Schwebende Symbolleiste: Der Auftrittsmodus ist aktiviert, zu erkennen am orange eingefärbten Schloss-Symbol. – © Screenshot Mobilesheets
Die Steuerelemente dürften lediglich ausgeblendet sein. Um sie wieder einzublenden, tippt man im Bibliotheksbildschirm unten rechts auf das Trichter-Symbol in der schwebenden Symbolleiste (Schnellstartleiste). Anschließend wird das Symbol orange dargestellt – statt schwarz-weiß.
Hier ist der Auftrittsmodus deaktiviert, die Such- und Filterwerkzeuge sind eingeblendet. – © Screenshot Mobilesheets
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Mobilesheets: Das Tablet als Notenmappe
Ich bin von analogen Notenblättern auf eine digitale Notenmappe umgestiegen. Hier erläutere ich, welches Equipment ich einsetze – von Tablet über App bis zu Tablet-Halterung, Stativ und Pedal –, wie ich die App Mobilesheets konfiguriert habe und wie mein Fazit ausfällt.
Ordnung in der Bibliothek
Unter den Bibliothekseinstellungen im Einstellungsbildschirm ist die Funktion „Artikel beim Sortieren ignorieren“ standardmäßig aktiviert. Allerdings: Man muss im Feld „Artikel, die ignoriert werden“ selbst eintragen, welche Artikel ignoriert werden sollen. Fügt man „the, a, an, der, die, das“ hinzu, wird beispielsweise der Titel „The Girl from Ipanema“ unter dem Buchstaben G angezeigt – nicht unter T.
In den Bibliothekseinstellungen lässt sich festlegen, welche Artikel beim Sortieren der Songs ignoriert werden sollen. – © Screenshot Mobilesheets
Was nicht geht, ist, Stücke in der Bibliothek zu markieren, sei es farblich oder mit einem Stern etc. Man kann sich aber behelfen, indem man eine neue Sammlung anlegt, z.B. „Üben“ oder „Lieblingsstücke“, und dieser die entsprechenden Stücke hinzufügt.
Alles ist möglich. Zu unterscheiden ist, ob man alle Stücke einer Sammlung oder Setliste verarbeiten möchte oder nur eine Auswahl davon. Wenn der Ausgangspunkt eine Sammlung ist, geht man je nach gewünschter Aktion wie folgt vor:
1) Möchte man aus einer Sammlung und allen darin enthaltenen Stücken eine Setliste erstellen, ruft man die entsprechende Sammlung auf und tippt rechts oben auf das Überlaufmenü (Dreipunkt-Symbol) der Aktionsleiste. Im sich öffnenden Fenster wählt man „Setliste aus Songs erzeugen“ und gibt der zu erstellenden Liste einen Namen.
2) Möchte man alle in einer Sammlung enthaltenen Stücke einer bestehenden Setliste hinzufügen, geht man wie gerade eben (1) vor. Im sich öffnenden Fenster tippt man allerdings auf „Songs zu Setliste hinzufügen“ und wählt dann die entsprechende Liste aus.
3) Möchte man nur aus ausgewählten Stücken einer Sammlung eine Setliste erstellen, ruft man die entsprechende Sammlung auf und hält ein Element der Liste länger gedrückt. Dadurch öffnet sich der Mehrfachauswahl-Modus, in welchem man die gewünschten Stücke per Fingertipp auswählen kann. Als Nächstes tippt man rechts oben auf das Überlaufmenü (Dreipunkt-Symbol) und wählt im sich öffnenden Fenster „Setliste aus Songs erzeugen“. Abschließend gibt man der zu erstellenden Liste einen Namen.
4) Möchte man ausgewählte Stücke einer Sammlung einer bestehenden Setliste hinzufügen, geht man wie gerade eben (3) vor. Im sich öffnenden Fenster tippt man allerdings auf „Zur Setliste hinzufügen“ und wählt dann die entsprechende Liste aus.
Ist der Ausgangspunkt eine Setliste, geht man exakt so vor, wie gerade beschrieben (1-4). Die Befehle im Überlaufmenü lauten jetzt allerdings je nach gewünschter Aktion: „Sammlung aus Songs erzeugen“, „Songs zu Sammlung hinzufügen“ und „Zur Sammlung hinzufügen“.
Eine Sammlung lässt sich u.a. zu einer neuen Setliste weiterverarbeiten oder zu einer bestehenden Setliste hinzufügen. – © Screenshot Mobilesheets
Wenn man eine Setliste erstellt oder bearbeitet, ist der Bildschirm zweigeteilt. Links im Editor zeigt eine Liste die Songs an, die bereits zur Setliste gehören. Die rechte Liste wiederum enthält alle Titel, die in der Bibliothek verfügbar sind. Fügt man der Setliste ein Stück hinzu, wird dieses in der rechten Liste blau hervorgehoben, um anzuzeigen, dass es der Setliste zugeordnet ist. Das darf aber nicht zur Schlussfolgerung führen, dass man den Song nicht noch einmal auswählen könnte: Tippt man den Titel erneut an, wird er ein weiteres Mal zur Setliste hinzugefügt.
Dateien übertragen und synchronisieren
Um mehrere Dateien gleichzeitig vom PC auf das Tablet zu überspielen, kann man das Tool Mobilesheets Companion nutzen. Nach erfolgter Verbindung mit dem Endgerät klickt man auf Import > Batch Import (Stapelverarbeitung). Dort wählt man das Verzeichnis mit den Noten aus, nimmt die gewünschten Einstellungen vor (siehe Handbuch ab Seite 199 bzw. Seite 43) und klickt auf „OK“. Die Noten werden anschließend direkt in Mobilesheets importiert.
Zunächst bereitet man das Tablet auf eine Verbindung mit Mobilesheets Companion vor. – © Screenshot Mobilesheets
Mobilesheets Companion: Nach erfolgter Verbindung mit dem Tablet lassen sich über den Batch Import mehrere Dateien gleichzeitig vom PC an das Tablet übertragen und direkt in Mobilesheets importieren. – © Screenshot Mobilesheets Companion
Um die Bibliotheken zweier Geräte auf dem gleichen Stand zu halten, bietet Mobilesheets die Funktion „Bibliothek synchronisieren“ an, auf die man über das Überlaufmenü (Dreipunkt-Symbol) der Aktionsleiste rechts oben im Bibliotheksbildschirm zugreift. Im sich öffnenden Fenster wählt man „Synchronisieren mit einem Gerät“ aus.
Im nun erscheinenden Einstellungsdialog konfiguriert man eines der Geräte als Server. Über dieses Gerät legt man über verschiedene Einstellungen fest, wie genau der Datenabgleich zwischen den Geräten ablaufen soll (siehe Handbuch ab Seite 174). Auch bestimmt man, wie die Verbindung zwischen den Geräten hergestellt werden soll: über Wifi (WLAN) oder Bluetooth. Wir entscheiden uns mit Blick auf die Übertragungsgeschwindigkeit für Wifi – beide Geräte müssen sich dann freilich im gleichen Netzwerk befinden. Nachdem alle Einstellungen getroffen sind, tippt man auf „Server erzeugen“ – im Fenster darunter erscheint die IP-Adresse des Geräts.
Das zweite Gerät konfiguriert man auf die gleiche Weise als Client, als Verbindungsart legt man auch hier Wifi fest. Nun tippt man auf „Direkte Verbindung“ und trägt im sich öffnenden Fenster die o.g. IP-Adresse ein. Sobald die beiden Geräte miteinander verbunden sind, beginnt die Synchronisierung automatisch.
Mit der Funktion „Bibliothek synchronisieren“ lassen sich die Bibliotheken zweier Geräte auf dem gleichen Stand halten. – © Screenshot Mobilesheets
Ja, die Möglichkeit gibt es – das Urheberrecht gilt es freilich zu beachten. Man hält im Bibliotheksbildschirm den Song, der geteilt werden soll, lange gedrückt und tippt dann oben rechts in der Aktionsleiste auf „Teilen“ – ggf. muss man vorher das Überlaufmenü (Dreipunkt-Symbol) aufklappen.
Man kann in Mobilesheets importierte Dateien direkt aus der App heraus mit anderen Personen teilen. – © Screenshot Mobilesheets
Im sich öffnenden Dialog wählt man „Dateien teilen“. Falls die andere Person ebenfalls Mobilesheets nutzt, bietet sich auch die Option „Als .msf teilen“ an. Das Mobilesheets-eigene Dateiformat MSF (Mobilesheets Song File) enthält neben allen Dateien, die ein Song verwendet, optional auch sämtliche Informationen, die man dem Song in Mobilesheets hinzugefügt hat. Dazu gehören Metadaten (Titel, Komponist, Genre, Notizen etc.), Anmerkungen, Audio-Dateien und MIDI-Befehle.
Unabhängig davon, für welche Option man sich entscheidet, wählt man im nächsten Schritt, auf welche Art und Weise man den Song übermitteln will, z.B. via Bluetooth, per E-Mail oder über einen Cloud-Speicher wie Dropbox. Ist das Tablet nicht mit dem Internet verbunden, aber die andere Person befindet sich mit seinem Endgerät in unmittelbarer Nähe, ist Bluetooth das Mittel der Wahl.
Im Anschluss öffnet sich ein Dialogfeld, in welchem man – abhängig vom Dateiformat – Einstellungen für die Dateiweitergabe vornehmen kann. Für MSF-Dateien legt man beispielsweise fest, welche der o.g. Informationen und Daten man zusätzlich zur eigentlichen Song-Datei teilen möchte. Nachdem die Dateiübertragung abgeschlossen ist, kann die andere Person die gesendete Datei weiterverarbeiten und z.B. in Mobilesheets importieren.
Einstellungen für die Dateiweitergabe: Je nachdem, ob man „Dateien teilen“ oder „Als .msf teilen“ gewählt hat, stehen unterschiedliche Optionen zur Wahl. – © Screenshot Mobilesheets
In den Standardeinstellungen reagiert Mobilesheets sehr sensibel auf doppelte Dateien: Eine Datei, die in den Augen von Mobilesheets ein Duplikat darstellt, was bei namensgleichen Dateien der Fall ist, wird während des Importvorgangs ignoriert.
In den Standardeinstellungen importiert Mobilesheets keine Datei, die den gleichen Namen trägt wie eine bereits in der Bibliothek vorhandene Datei. – © Screenshot Mobilesheets
Um die entsprechende Datei dennoch importieren zu können, und zwar ohne sie umzubenennen, muss man in Mobilesheets die Einstellungen zur Dateiverwaltung anpassen – und zwar wie folgt: Unter Einstellungen > Speicher entfernt man den Haken bei der Option „Mobilesheets soll meine Dateien verwalten“.
Nun kann man auf seinem Tablet eine eigene Ordnerstruktur aufbauen, unter der man die zu importierenden Dateien ablegt. So lassen sich verschiedene Anwendungsfälle abdecken: (1) Man spielt in mehreren Bands/Orchestern die gleichen Stücke, jedoch sind die Arrangements nicht identisch oder es müssen unterschiedliche Anmerkungen gemacht werden, (2) man wechselt zwischen verschiedenen Instrumenten, für die man jeweils die Noten importiert, oder (3) man fügt für etwaige Vertretungseinsätze die Stimmen seiner Registerkollegen zur Bibliothek hinzu.
Wenn man die Dateiverwaltung in die eigenen Hände nimmt, lassen sich auch namensgleiche Dateien importieren. – © Screenshot Mobilesheets
Je nach Anwendungsfall erstellt man in einem Hauptordner „Noten“ die Unterordner „Band A“, „Band B“, „Band C“, die Unterordner „Instrument A“, „Instrument B“, „Instrument C“ oder die Unterordner „Stimme 1“, „Stimme 2“, „Stimme 3“. In jeden Unterordner legt man die entsprechenden Dateien ab, die alle den gleichen Namen „abc.pdf“ tragen dürfen. Importiert man die jeweiligen Dateien nun in Mobilesheets, wird aufgrund der Ordnerstruktur keine doppelte Datei erkannt. Im Ergebnis erhält man für jeden Import einen eigenen Eintrag in der Bibliothek, der sich auf eine eigene Datei bezieht.
Um die hinzugefügten Dateien sauber voneinander zu trennen, kann man für jede Band, für jedes Instrument bzw. für jede Stimme eine eigene Bibliothek anlegen, in welcher man dann die Noten aus dem entsprechenden Ordner importiert. Man wechselt anschließend zwischen den verschiedenen Bibliotheken hin und her und sieht jeweils nur die Noten der gerade gewählten Band, des gerade gewählten Instruments bzw. der gerade gewählten Stimme. Alternativ verwendet man eine einzige Bibliothek und erstellt in dieser verschiedene Sammlungen mit den jeweiligen Noten für Band A, B, C, Instrument A, B, C oder Stimme 1, 2, 3.
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Umblättern mit Selfie-Ring oder Flic Button
Um Noten auf dem Tablet umzublättern, hatte ich bislang ein Fußpedal genutzt. Es geht aber noch komfortabler: mit einem Bluetooth-Knopf, der in unmittelbarer Reichweite der Finger direkt am Instrument angebracht ist. In diesem Beitrag stelle ich zwei Produktlösungen vor.
Noten fotografieren, PDFs teilen, Seiten austauschen
Ja, das geht. Um der Bibliothek einen neuen Song via Kamera hinzuzufügen, tippt man im Bibliotheksbildschirm auf das Plus-Symbol („Neu“) oben in der Aktionsleiste – es öffnet sich der Song-Editor, wobei der noch leere Reiter Dateien angezeigt wird. Hier tippt man auf das Kamera-Symbol, um die Foto- bzw. Scan-Funktion der App zu starten. Papiernoten lassen sich so digitalisieren und werden dem zu erstellenden Song als PDF-Datei hinzugefügt.
Papiernoten digitalisieren: Dateien für einen neuen Song lassen sich auch via Tablet-Kamera hinzufügen. – © Screenshot Mobilesheets
So funktioniert die Foto- bzw. Scan-Funktion im Detail: Wenn man die Kamera auf ein Notenblatt richtet, erkennt Mobilesheets automatisch das Dokument und seine Umrisse und fertigt eine passend zugeschnittene Aufnahme an. Das Ergebnis lässt sich bei Bedarf anpassen – nicht nur, was den Zuschnitt betrifft. Man kann die Aufnahme in 90-Grad-Schritten drehen, entzerren sowie hinsichtlich der Helligkeit und des Kontrasts bearbeiten. Ebenso lassen sich verschiedene Filter anwenden, um das Erscheinungsbild zu verbessern.
Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, tippt man unten rechts auf „Weiter“ oder „Fertig“. „Weiter“ wählt man, wenn der zu erstellende Song aus mehr als einer Seite besteht und weitere Notenblätter gescannt werden müssen. Nachdem alle Seiten digitalisiert sind, beendet man den Vorgang durch Tippen auf „Fertig“. Dem zu erstellenden Song wird nun eine PDF-Datei hinzugefügt, die alle gescannten Seiten enthält.
Nach dem Scannen wechselt man zur Registerkarte Felder und trägt bei Titel den Namen des zu erstellenden Songs ein. Weitere Felder füllt man optional aus. Abschließend tippt man in der Aktionsleiste oben rechts auf „OK“, um den Song der Bibliothek hinzuzufügen.
PS: Die Bildqualität der per Kamera (ich nutze das Samsung Galaxy Tab S7 FE) gescannten Noten ist ausreichend, aber bei weitem nicht so gut wie bei Nutzung eines richtigen Dokumentenscanners. Die beste Qualität erzielt man, wenn das Papier-Notenblatt gut und gleichmäßig ausgeleuchtet ist und glatt, also ohne Wölbung, daliegt.
Mit Mobilesheets Noten fotografieren: So sieht das Ergebnis mit einem Samsung Galaxy Tab S7 FE aus (der rechte Bereich wurde unkenntlich gemacht, um das Urheberrecht zu wahren). – © Screenshot Mobilesheets
Ja, das geht. Zunächst öffnet man den Song-Editor – dazu (1) das gewünschte Element im Bibliotheksbildschirm lange gedrückt halten und anschließend oben in der Aktionsleiste auf „Bearbeiten“ tippen oder (2) den Song laden, durch Tippen auf die Mitte des Bildschirms das sog. Überlagerungsmenü einblenden und hier dann auf das zweite Stift-Symbol oben links tippen.
Im Song-Editor selbst wechselt man zum Reiter Dateien und tippt auf das Dreipunkt-Symbol rechts neben der dem Song zugrundeliegenden PDF-Datei. Anschließend wählt man „Seiten neu anordnen“ aus. Im sich öffnenden Fenster kann man einzelne Seiten über das X-Symbol entfernen und neue Seiten hinzufügen. Letzteres gelingt u.a. über die Option „Datei hinzufügen“ oben in der Aktionsleiste – neue Seiten werden so im Anschluss an die bestehenden Seiten eingefügt. Von dort verschiebt man sie an die gewünschte Position.
Alternativ tippt man auf das Dreipunkt-Symbol an einer bestehenden Seite und wählt die Option „Datei einfügen“ – neue Seiten werden so unmittelbar nach der gewählten Seite eingefügt. Nach abgeschlossener Bearbeitung tippt man oben rechts auf „Speichern“.
Bei Bedarf lassen sich einzelne Seiten einer PDF-Datei entfernen und ersetzen. – © Screenshot Mobilesheets
Eine einfache Möglichkeit, eine große PDF-Datei in mehrere Einzelsongs aufzuteilen, ist es, das Snippet Tool (Schnipsel-Werkzeug) zu verwenden. Damit erstellt man für jeden in der PDF-Datei enthaltenen Titel einen eigenen Eintrag in der Bibliothek – wobei keine separate PDF-Datei erzeugt, sondern lediglich auf die Originaldatei referenziert wird. So wird’s gemacht:
Man öffnet die PDF-Datei in Mobilesheets und blendet durch Tippen auf die Mitte des Bildschirms das sog. Überlagerungsmenü ein. Hier öffnet man das Popup-Menü (Pfeil-Symbol unten links) und wählt die Option „Snippet (Schnipsel) erstellen“. Im sich öffnenden Fenster legt man einen Namen für das herauszutrennende Stück fest und gibt an, auf welcher Seite bzw. welchen Seiten sich der Song in der Originaldatei befindet, z.B. 3-4.
Mit dem Schnipsel-Werkzeug lassen sich einzelne Songs aus einer großen PDF-Datei heraustrennen. – © Screenshot Mobilesheets
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Trumpetscout Peter Mußler im Interview
Porträts, Tests, Wissensartikel: Peter Mußler hat mit Trumpetscout eine Plattform für Trompeter aufgebaut, die ihresgleichen sucht. Ich habe mit ihm ausführlich über sein Hobby gesprochen – u.a. über die vergeblichen Versuche, Till Brönner für ein Interview zu gewinnen.
Praxiseinsatz: Sprünge meistern, Notizen machen
Dal Segno al Coda: Wenn in Noten diese Anweisung auftaucht, heißt es schnell zu blättern – und das mitunter über mehrere Seiten hinweg. Am einfachsten gelingt das in Mobilesheets, indem man Verknüpfungspunkte (Links) setzt. Dazu lädt man einen Song und blendet durch Tippen auf die Mitte des Bildschirms das sog. Überlagerungsmenü ein. Hier tippt man auf das erste Finger-Symbol unten rechts. Im sich öffnenden Fenster erstellt man über das Plus-Symbol eine neue Verknüpfung. Der Ablauf ist wie folgt:
Als Erstes tippt man auf den Ort, von dem aus man springen möchte, das kann z.B. die Dal Segno al Coda-Anweisung sein. An der entsprechenden Stelle erscheint ein blauer Kreis. Anschließend wechselt man zur Seite, auf der man landen möchte, und setzt an der gewünschten Stelle – z.B. beim Segno – den korrespondierenden Verknüpfungspunkt. Das Gleiche wiederholt man für den Coda-Sprung. Diese zweite Verknüpfung ist rot eingefärbt.
Verknüpfungspunkte ermöglichen ein schnelles Blättern, auch über mehrere Seiten hinweg. – © Screenshot Mobilesheets
Per Fingertipp auf einen Verknüpfungspunkt springt man unmittelbar von der einen Seite zur anderen. Natürlich funktioniert das auch mithilfe eines Page-Turners – dazu muss man dem Pedal oder Umblätter-Knopf die richtige Aktion zuweisen: „Zum nächsten Link oder zur nächsten Seite“. Heißt: Bei Pedal- oder Knopfdruck werden die Seiten linear vorgeblättert, außer auf einer Seite befindet sich ein Verknüpfungspunkt. Dann wird zuerst dem Link gefolgt.
Die Verknüpfungen werden in der Reihenfolge abgearbeitet, wie man sie hinzugefügt hat. So ist es möglich, immer vorwärts zu blättern und dabei das komplette Musikstück mit allen seinen Wiederholungen zu durchlaufen. Einem zweiten Fußschalter oder Tastenmodus kann man ergänzend die Aktion „Zum vorherigen Link oder zur vorherigen Seite“ zuweisen.
PS: Wenn man bei Segno- oder Coda-Sprüngen keine Pause hat und unmittelbar weiterspielen muss, kann es eine Option sein, die Takte nach dem Sprung – bis die nächste Pause kommt – über das Snipping Tool in eine freie Zeile vor dem Sprung zu kopieren.
Segno- und Coda-Sprünge lassen sich mit der richtigen Aktion auch per Pedal oder Umblätter-Knopf vollziehen. – © Screenshot Mobilesheets
Im Song-Überlagerungsmenü befindet sich links oben ein Klemmbrett-Symbol. Darüber lassen sich einem Stück Anmerkungen hinzufügen, z.B. zu Ablauf, Reihenfolge der Solisten etc. Um diese Notizen später wieder aufzurufen, existieren zwei Möglichkeiten: Entweder man tippt erneut auf das Klemmbrett-Symbol – dieses ist blau eingefärbt, sobald Anmerkungen hinterlegt sind. Oder man aktiviert im Anmerkungsfenster die Option, dass die Anmerkungen mit dem Song angezeigt werden. Dann erscheint jedes Mal, wenn der Song geladen wird, ein Popup-Fenster mit den Notizen.
Wissenswert: Lädt man einen Song aus einer Setliste heraus, hat man über das Klemmbrett-Symbol die Möglichkeit, Anmerkungen hinzuzufügen, die nur innerhalb der entsprechenden Setliste gelten und angezeigt werden (Setlisten-Anmerkungen). Das ist z.B. dann sinnvoll, wenn Anmerkungen nur für einen bestimmten Auftritt relevant sind.
Jedem Song lassen sich Notizen und Kommentare hinzufügen, die auf Wunsch beim Laden des Songs in einem Popup-Fenster erscheinen. – © Screenshot Mobilesheets
Sonstiges: Snipping Tool und Gestensteuerung
Das Schnipsel-Werkzeug (Snipping Tool) bietet die Möglichkeit, einen Teil einer PDF-Seite, z.B. ausgewählte Takte, zu kopieren und an anderer Stelle wieder einzufügen – das funktioniert auch dateiübergreifend. Ebenfalls ist es möglich, einen Teil einer PDF-Seite auszuschneiden, wodurch ein weißes Rechteck über den ausgeschnittenen Bereich gelegt wird. Beim Speichern wird das eingefügte Bild bzw. das weiße Rechteck in die PDF-Datei eingebettet. Löschen oder verschieben lässt es sich anschließend nur, wenn in den Einstellungen des Anmerkungsmodus die Bearbeitung eingebetteter PDF-Anmerkungen zugelassen ist.
Um das Snipping Tool zu verwenden, öffnet man den Anmerkungseditor – dazu im Song-Überlagerungsmenü auf das erste Stift-Symbol oben links tippen oder mit dem Eingabestift über dem Bildschirm schweben. Anschließend öffnet man das Überlaufmenü (Dreipunkt-Symbol) der Werkzeugleiste am oberen Bildschirmrand und tippt auf „Schnipsel-Werkzeug“. Per Finger oder Stift zieht man ein Rechteck über dem Bereich auf, den man ausschneiden oder kopieren möchte. Um den kopierten oder ausgeschnittenen Bereich woanders wieder einzufügen, hält man den Finger oder Stift lange an der gewünschten Stelle gedrückt. Verlässt man den Anmerkungseditor, werden die Bearbeitungen gespeichert und in der PDF-Datei eingebettet.
Mit dem Snipping Tool kann man Teile einer PDF-Datei kopieren und an anderer Stelle wieder einfügen. – © Screenshot Mobilesheets
Seit der Version 3.8.19 (Android) bzw. 3.8.20 (iOS) und 3.8.25 (Windows) unterstützt Mobilesheets Gesichtsgesten. Ob Augenbrauen hochziehen, Zwinkern, Kopf drehen oder Kopf neigen – die App erkennt verschiedene Gesten, denen sich jeweils eine Aktion zuordnen lässt, z.B. Umblättern.
Um die Gesichtsgestenerkennung zu aktivieren, öffnet man den Einstellungsbildschirm von Mobilesheets – dazu auf das Überlaufmenü (Dreipunkt-Symbol) der Aktionsleiste oben rechts im Bibliotheksbildschirm tippen und Einstellungen wählen. Im Reiter Einstellungen für Gesichtsgesten setzt man einen Haken bei „Aktivieren von Gesichtsgesten“. Im Untermenü „Gesten-Aktionen konfigurieren“ legt man für eine Geste fest, welche Aktion sie auslösen soll. Auch weitere Einstellungen lassen sich vornehmen.
PS: Ich kann nicht beurteilen, wie gut die Gestenerkennung in der Praxis funktioniert. Ein kurzer Test brachte wechselhafte Ergebnisse. Man sollte auf jeden Fall mit den Einstellungen zu Gestengröße und Dauer spielen. Mit kleineren Werten habe ich etwa beim Zwinkern bessere Resultate erzielt.
Mittlerweile verfügt Mobilesheets über die Möglichkeit, verschiedene Gesichtsgesten zu konfigurieren, um damit eine Aktion auszuführen. – © Screenshot Mobilesheets
Lange Zeit war die Achtelpause tatsächlich nicht als Jazz-Stempel verfügbar. Geändert hat sich das mit der Version 3.9.4. Im Vorfeld hatte mich ein Leser auf das fehlende Symbol aufmerksam gemacht, woraufhin ich Entwickler Michael Zuber kontaktierte. Wichtig: Wer Mobilesheets bereits auf seinem Endgerät installiert hatte, muss zuerst die Stempellisten zurücksetzen, um das neue Symbol zu sehen. Dazu wählt man einen beliebigen Stempel aus und tippt anschließend erneut auf ihn. Im nun erscheinenden Menü tippt man auf „Alle Listen zurücksetzen“. Die Achtelpause ist anschließend in der Liste der Jazz-Stempel einsortiert.
Seit Version 3.9.4 verfügt das Stempel-Werkzeug des Anmerkungseditors auch über eine Achtelpause im Jazz-Stil. – © Screenshot Mobilesheets
Wenn das beschriebene Verhalten auftritt, wurde Mobilesheets vermutlich unwissentlich als Standard-App zum Öffnen von PDF-Dateien festgelegt. Um diese Einstellung rückgängig zu machen, geht man auf (m)einem Samsung Galaxy Tab S7 FE mit dem Betriebssystem Android 14 (One UI 6.1) wie folgt vor (auf anderen Android-Geräten dürfte das Vorgehen ähnlich sein): Unter Einstellungen > Apps tippt man auf „Standard-Apps auswählen“. Im nun erscheinenden Bildschirm gelangt man über „Links öffnen“ zu einer Übersicht der installierten Apps. Man wählt Mobilesheets aus und tippt anschließend beim Eintrag „Standardwerte löschen“ auf „Löschen“.
Wenn man das nächste Mal eine PDF-Datei öffnet, erscheint wieder die Abfrage, mit welcher App man die Datei öffnen möchte. Hier wählt man den gewünschten PDF-Viewer an und tippt auf „Immer“, um diesen zur neuen Standard-App zum Öffnen von PDF-Dateien zu machen. Alternativ tippt man doppelt auf die App oder wählt „Nur diesmal“. So kann man jedes Mal aufs Neue entscheiden, welche App man nutzen möchte.
In den Einstellungen von Android kann man Mobilesheets den Status als Standard-App zum Öffnen von PDF-Dateien entziehen. – © Screenshot Android/One UI
Fehlt was?
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